Singakademie Stralsund

Die Singakademie Stralsund wurde 1979 von Chordirektor Schröner als "Konzertchor" gegründet, damit der Opernchor des Stralsunder Theaters bei chorsinfonischen Werken und großen Opernaufführungen Unterstützung erhalten konnte. In diese Zeit fiel die Mitwirkung von Werken von Händel, Debussy, Orffs Carmina Burana, und 1982 Beethovens IX. Sinfonie.

1983 übernahm der neue Chordirektor des Theaters Stralsund, Günther Wolf, auch den Konzertchor. Der Vertrag des Theaters mit Herrn Wolf als Chordirektor und dem Konzertchor sah pro Spielzeit ein gemeinsames chorsinfonisches Anrechtskonzert unter seinem Dirigat vor. Darüber hinaus konnten Zusatzaufführungen (Konzerte, Opern) vereinbart werden.

Herrn Wolfs Ziel bestand zu jeder Aufführung darin, aus Opern- und Laienchor einen einheitlichen Klangkörper zu formen, der hohen Anforderungen gerecht wurde.

Die ersten großen Bewährungsproben waren 1984 die Oper "Turandot" und Beethovens "IX. Sinfonie" zur 750-Jahrfeier Stralsunds. Diese hat der Chor bis 2012 im In- und Ausland 30 Mal aufgeführt. Bis 1989 kamen u.a. Haydns "Die Jahreszeiten", das Requiem von Mozart sowie die Opern "Carmen" und "Othello" dazu. In den ersten Jahren erreichte der Chor eine herausragende Qualität auch bei eigenständigen A-capella-Konzerten, so dass er mit den Auszeichnungen "Hervorragendes Volkskunstkollektiv" (1985) und "Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv VKK (1986) belohnt wurde.

Am 19. März 1989 bekam der Chor von Ministerium für Kultur den Ehrentitel "Singakamie" verliehen.

Herr Wolf (1925 bis 2018) leitete die Singakademie bis 2012.

In diese lange Zeit fielen, neben den bereits erwähnten, viele weitere dankbare Aufgaben wie z.B. Orffs Carmina Burana (33 Aufführungen), das Verdi- und das Mozart-Requiem, BrucknersTe Deum, Dvoraks und Rossinis Stabat Mater, Haydns Die Jahreszeiten, und Die Schöpfung, Rutters Magnificat, Schuberts AS-Dur Messe sowie Strawinskys Psalmensinfonie.

Die 23 Operninszenierungen reichten von "Carmen" über "Die Meistersinger", "Die Zauberflöte", "Nabucco" (erstmals in Originalsprache), "Aida, "Fidelio" (zur Wiedereröffnung des Theaters 2009), "Andrea Chenier" und "Der fliegende Holländer" bis "Zar & Zimmermann (Beginn der Ostseefestspiele 2003). Gastspielreisen führten den Chor mehrfach zu Stralsunds Partnerstädten bis nach Dänemark und Polen, dies sowohl im Theater-Verband als auch eigenständig mit A-capella-Konzerten.

Mit Herrn Wolfs Ausscheiden nahmen auch viele der älteren Choristen Abschied.

Seit Januar 2013 wird die Singakademie Stralsund von dem jungen Benjamin Saupe geleitet. Sie hat sich teilweise personell und auch musikalisch neu aufgestellt. Der studierte Kirchenmusiker und Orgelvirtuose, der auch komponiert, fühlt sich ebenfalls dem alten Liedgut verpflichtet. Er sucht ständig nach weiteren Stücken aus vergangenen Jahrhunderten zbd  bekannten und unbekannten Komponistinnen und Komponisten. Dabei bringt er dieses oder jenes Stück in ein neues Gewand. So erklingen bis zu 7-stimmige A-capella-Liedsätze in den Frühlings- und Adventskonzerten.

Das Repertoire des Chores hat sich auch durch ein Programm mit alten Filmschlagern und Operettenliedern erweitert. Gleichzeitig bleibt die Singakademie der Corsinfonik treu, indem sie porjektbezogen neben dem Theater Vorpommern (Mahlers Auferstehungsinfonie, Orffs Carmina Burana) mit neuen Partner, wie der Schweriner Singakademie (Malzews Whakarongoa Turituri, Werke von Beethoven, Brahms und Händel) zusammenarbeitet.

Mit Jean Kleebs Missa Brasileira (lateinische Messe für gemischten Chor, Sopran-Solo, Cello, Perkussion und Band, uraufgeführt 2015) verwirklichte sich die Singakademie Stralsund den Traum, ein chorsinfonisches Werk eigentständig aufzuführen.